Ende September 1972 sind wir für eine Woche nach Wolgograd geflogen. Wir machten eine Stadtrundfahrt und besuchten das riesige Denkmal für die Opfer des Kampfes um Stalingrad im zweiten Weltkrieg. Die ganze Stadt war neu aufgebaut, da nach dem Krieg nicht mehr ein Stein auf dem anderen stand. Sehr interessant war die Besichtigung des Staudammes mit dem Wasserkraftwerk auf der Wolga.

Die Wolga ist dort drei Kilometer breit und in der Turbinenhalle waren riesige Turbinen mit einem Wellendurchmesser von einem Meter, das war beeindruckend. Durch eine Turbine floss die Wassermenge der Elbe. Die Stromerzeugung war extrem billig, 1 kWh kostete 0,1 Kopeken.

Ein Mädchen aus unserer Gruppe hatte eine Brieffreundin in Wolgograd und wir wurden alle eingeladen. Es gab zu Essen und zu Trinken, die Gastfreundschaft der Menschen ist unbeschreiblich. Trotz des verheerenden Leids, das der Krieg hervorgebracht hatte, wurden wir willkommen geheißen.